Der Forstbetrieb der Stadt Oppenau

Waldfläche am Westhang des mittleren Schwarzwalds

Die Stadt Oppenau mit den Ortsteilen Ibach, Lierbach, Maisach und Ramsbach besitzt 1.950 Hektar Wald. Diese Waldfläche wird bewirtschaftet durch einen kommunalen Revierleiter, 7 Forstwirten und örtlichen Forstunternehmern.
Die gesamte Waldfläche liegt am Westhang des mittleren Schwarzwalds auf einer Meereshöhe von 250 m N.N. bis 970 m N.N., geprägt von verschiedenen Gesteinsvorkommen (Granit, Gneis, Porphyr bis hin zum Buntsandstein).
Die Baumarten gliedern sich wie folgt:

Baumart Bestand
Fichte 50%
Weißtanne 28%
Douglasie, Kiefer, Lärche 7%
Buche 10%
links und ca. mittig sind Holzstammen aufgestapelt, links steht eine gelbe Forstmaschine. Im Hintergrund Bäume und Himmel

Sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde der Stadtwald bei dem Sturmereignis „Lothar“; an Weihnachten 1999 wurden auf einer Fläche von 250 Hektar 110.000 Festmeter Holz entwurzelt. Die Flächen sind zwischenzeitlich wieder bewaldet.

Die Stadt Oppenau bewirtschaftet den Wald sehr naturnah. Bei der Holzernte findet stets eine Einzel-Stammentnahme statt (Kahlhiebe werden nicht durchgeführt), und die vorhandene Naturverjüngung wird unter Berücksichtigung der Mischbaumarten (insbes. Weißtanne, Buche und Ahorn) in die Folgebestände übernommen.

Nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit erfolgt die jährliche Nutzung im Forstbetrieb (Zuwachs = Nutzung).
Die Forsteinrichtung und die Wirtschaftsführung bilden hierzu die Grundlage. Der derzeitige jährliche Hiebssatz im städtischen Forstbetrieb beträgt 15.000 Festmeter.

Holzeinschlag, Pflege der Jungbestände, Erschließung und Unterhaltung der Waldwege sowie Anlage und Unterhaltung der Erholungseinrichtungen sind die Hauptaufgaben der im Forstbetrieb Beschäftigten.

Die Aufgaben des Waldes bestehen aus der

  • Nutzfunktion
  • Schutzfunktion
  • Erholungsfunktion
Links ist ein Waldweg, rechts liegen Baumstämme am Wegrand. Einer ist mit roter Farbe markiert

Die Nutzfunktion bedeutet, dass Erlöse beim Verkauf des Produktes Holz erwirtschaftet werden sollen.
Vielseitige Verwendung des Holzes ermöglicht jedem Menschen die Berührung mit diesem Rohstoff:

  • Bauholz im Hausbau
  • schön gestalteter Innenausbau mit sichtbarem Holz (Decken, Treppen, Boden)
  • Möbel in vielfältiger Form (Tische, Bänke Schränke, Betten)
  • Herstellung von Spielgeräten zuhause oder auf den Kinderspielplätzen

Die Holznutzung erfolgt auch im Blick auf die naturnahe Waldbewirtschaftung (Bergmischwald).
Geltende Bestimmungen und Gesetze zur Umsetzung von Richtlinien (Habitatspflege, Arbeiten in Naturschutzgebieten, FFH-Gebieten und Wildschutzgebieten) werden sorgsam beachtet.

mit Moos bewachsener Brunnen aus Sandstein

Die Schutzfunktion  des Stadtwaldes gestaltet sich in der Form, dass keine Kahlhiebe durchgeführt werden. Erosionen und Abschwemmungen in steilem Gelände werden dadurch vermieden. Erosionsrinnen (sog. Schliff) sind entstanden, als riesige Wassermassen das Erdreich bis auf die Gesteinsschichten wegschwemmten.
Frisches Quellwasser aus der Tiefe der bewaldeten Hänge tritt an verschiedenen Orten zutage und spendet der Bevölkerung und den Gästen klares Trink- und Brauchwasser.

Links vorne ist ein blauer Gleitschirm, rechts ein Haus auf einem Hügel. Dahinter Schwarzwaldberge

Die Erholungsfunktion des Waldes spielt in der Fremdenverkehrsregion Renchtal und der Schwarzwaldhochstraße (B500) eine wichtige Rolle. Vielseitig ausgeschilderte Wanderwege und Mountainbikestrecken auf dem gesamten Gemarkungsgebiet und darüber hinaus sowie Wintersportmöglichkeiten (Skilifte und gespurte Langlaufloipen) entlang der B 500 machen Oppenau touristisch erlebbar.
Gleitschirmfliegen und schöne Ausblicke in die Täler runden die Erholungsmöglichkeiten im Wald ab.

Der Natur- und Lebensraum Wald ist in seinen Aufgaben sehr vielseitig und in der Nutzung einem jedem Menschen greifbar. Machen wir davon Gebrauch.

Ansprechpartner

Lukas Ruf

Revierleiter Forstbetrieb

E-Mail
Mobiltelefon 0160 93904225