Die badische Zeit

ab 1803

Großherzog Carl Friedrich von Baden

Die von Napoleon forcierte Säkularisation bedeutete die Gründung des Staates Baden und damit das Ende der fürstbischöflichen Herrschaft Straßburg über das Renchtal.

Badische Fürsten und Politiker

Bilder der Markgrafenfamilie, von Politikern und eine Wappenübersicht der badischen Städte im 19. Jahrhundert bezeugen die Akzeptanz der Neugliederung des badischen Staates auch hier im Oppenauer Tal.
Aber auch den drei Deutschen Kaisern der Jahre 1871 – 1918 wird mit Bildern Referenz erwiesen.

Besuch Karl Friedrich in Oppenau
Blick in die Bbteilung Baden

Prämonstratenderkloster Allerheiligen

Das im Jahr 1657 zur Abtei erhobene Kloster Allerheiligen erlebte einen großen Aufschwung und eine neue Blüte.

Klosterruine Allerheiligen

Ein jähes Ende kam mit der Säkularisation 1803 für den Klosterbetrieb, die Prämonstratenser mussten ihr Kloster verlassen.
1804 zerstörte ein Blitzschlag einen Teil der Gebäude.
Ein behelfsmäßiger Gottesdienst fand bis 1814 statt.

Ruine Allerheiligen

Industrialisierungsversuche​

Die Einrichtung einer Wollfabrik war auch nicht von Erfolg gekrönt und wurde schnell wieder aufgegeben.

Abbruch auf Versteigerung 1816 - 1840​

Um dennoch Kapital aus den Klosteranlagen schlagen zu können, wurden vom badischen Staat die Gebäude ab 1816 quasi als Steinbruch versteigert. Jede Gemeinde im Umfeld konnte "fertig" behauende Steine für ihre Neubauten (Rathäuser, Kirchen und Schulen) kaufen. Dieser Raubbau endete erst im Jahr 1840.

Ruine als Tourismusmagnet
Innerhalb weniger Jahre war aus einem Klosterareal eine Ruinenlandschaft geworden.
Die Vielzahl der im Museum ausgestellten, romantisch verklärten Lithographien aus dem 19. Jahrhundert zeigen die Ruinenanlage in allen Facetten.

Beginn des Tourismus

Forstmeister Mittermaier erhielt die Schanklizenz und errrichtete das Gasthaus Klosterhof.
Er betrieb auch die Erschließung des Durchstiegs durch die Wasserfälle und sein erfolgreicher Familienbetrieb konnte zwei weitere Hotelbauten errichten.

Bücherei über die Heilbäder im Renchtal

1607 in Straßburg gedruckt
Denkschrift über die Heilkraft der Bäder
von Georgius Graseccius

Eine umfangreiche Bibliothek von Reiseführern aus dem 19. Jahrhundert beschreibt das Renchtal und seine Bäder.
Ein besonders ausgefallenes Exponat ist ein Buch aus dem Jahr 1607, in dem ein Arzt aus Straßburg dem Herzog von Württemberg, der gerade die Herrschaft über das Tal übernommen hatte, die Wirkung der Hailbäder beschreibt.
Nicht ohne Folgen: Der Herzog erlässt eine Badeordnung für das Renchtal!

Aus dem Weltkrieg I

Wappenscheibe zur Spendensammlung

Die Bürger von Oppenau sammelten 1915 für die ersten Witwen und Waisen indem sie goldene, silberne und eiserne Nägel kauften, die um das Wappen herum eingeschlagen wurden. Die bedürftigen Kriegshinterbliebenen erhielten so 1.979 Reichsmark.
eisern = 50 R-Pfennig, silbern = 1 R-Mark, gold = 10 R-Mark

Sammlung von Halbedelsteinen

Achatsteine aus dem Lierbach

Etliche Achatsteine aus dem Lierbachtal deuten auf die einige Zeit lang florierende Bearbeitung von Halbedelsteinen.

Ahnenforschung

Mehrere Ahnentafeln lassen die Geschichte aufleben.

Familie Muckenhirn
Fischer Ahnentafel
Weitverzweigt mit Ursprung in Oppenau