Schwere Zeiten

Kriegshorden ziehen durch das Tal

Straßburger Bischofskrieg, 30jähriger Krieg, französische Reunionskriege verwüsten das Tal

Es war ein schlimmes Jahrhundert für Oppenau und das Renchtal.

1600   Taufstein der ehemaligen Tal- und Pfarrkirche St. Johann auf dem Hügel – heute im Museum von Oppenau.

1604   Vertrag von Hagenau: Oppenau wird an den Herzog von Württemberg verpfändet.

1605   Bad Antogast wird als ein »weitgerühmtes Bad« charakterisiert.

1608   Zur Förderung des Badebetriebs verfasst Georgius Graseccius, Med. Doct. ein Buch und widmet es dem Württembergischen Herzog Friedrich: „Kündtliche Beschreibung des Petersthaler Grießbacher Sauerwassers“, verfasst 1607, gedruckt 1608 zu Straßburg.

1613   Jeremias Rebstock, württembergischer Vogt - 1629.

1614   Eine herzogliche württembergische Forstordnung schreibt größere Sparsamkeit beim Verbrauch von Hartholz, sowie die Nachzucht von Laubholz vor.

1615   Die Eisen- und Hammerschmiede unterhalb Oppenau (Hammermatt) wird verkauft an Herzog Johann Friedrich von Württemberg.

1615   Im August vernichtet ein Stadtbrand alle Häuser der Oberstadt und die Burg Friedberg in Oppenau. Bereits im Herbst erhält der Landesbaumeister Heinrich Schickhardt den Auftrag zur Planung des Wiederaufbaus von Oppenau.

1616   Jakob Schmidt, der „Obere Wirt“, erhielt die höchste Brandsteuer, sein Haus wurde als Herberge zusammen mit dem Amtshaus zuerst wieder aufgebaut. Somit ist das heutige Gasthaus „Zur Sonne“ das älteste Haus in der Hauptstraße der Stadt Oppenau.

1617   Oppenaus Amts- und Rathaus ist fertig gestellt, die Ratsherren lassen sich auf Gemäldescheiben darstellen. 60 protestantische Bürger in „Stadt und Stab“ Oppenau fordern protestantischen Gottesdienst auf eigene Kosten, ansässig sind über 500 Bürger.

1618   Es existieren 19 Sägemühlen im Renchtal.

1624   Mit 463 „Bürgern“, d.h. etwa 2.300 Einwohnern zählt Freudenstadt zu den „größeren Städten“ Württembergs, Oppenau zählt bei dieser Zählung 655 Einwohner.

1629   In Oppenau fallen über 50 Menschen dem Hexenwahn zum Opfer (bis 1632). Ausführliche Dokumentation finden Sie hier: Oppenauer Hexenprozesse (3,1 MiB).

1644   In Merians Führer werden die Peterstaler Sauerbrunnen und Badehäuser mit Abbildungen gezeigt. Oppenau und das Renchtal finden sich im Kapitel Elsass.

1658   Noch 431 Steuerzahler werden im Oppenauer Tal gezählt. Der 30jährige Krieg und seine Folgen und die Hexenverfolgungen haben die Bevölkerung dezimiert.

1658   Städtische Ziegelei Oppenau wird erwähnt, unterhalb des Kapuzinerklosters gelegen.

1665   Am Ende der württembergischen Pfandschaft behauptet sich Oppenau als vollständig eigenständiges Gericht mit einem eigenen Schultheißen, muss aber dafür seine westlichen Siedlungen im Bereich von Ödsbach, Sendelbach, Lautenbach und Winterbach an Oberkirch abtreten. Es erfolgt eine Trennung bei Hubacker in Vorder- und Hintertal.

1667   In Oppenau ist ein Obstbaumgarten nachgewiesen.

1668   Bau eines kleinen Kapuzinerklosters mit Hospiz an der Allmend vor dem Stadttor.

1680   Regelmäßige Personenpostverbindung von Straßburg zu den Bädern im Renchtal.

1689   Im pfälzischen Erbfolgekrieg (ab 1686) werden die Städte Gengenbach, Oberkirch und Offenburg total zerstört. Die Kriegshandlungen dauern bis 1697, französische Truppen sind in Oppenau einquartiert. Die Kriege brachten auch Oppenau eine weitere Zerstörung, von der sich die Stadt lange nicht erholte.